Mit dem Konzert der Kölner Akademie schliesst das Internationale Festival für Geistlicher Musik Freiburg (FIMS Freiburg) die letzte Seite des Tagebuchs einer Entdeckungsreise durch tausend Jahre Musik auf den Spuren der Menschheit. Mehr als 5’200 Zuhörerinnen und Zuhörer fanden den Weg in die Kirche des Kollegiums St. Michael oder in den Dôme , um den 16 Konzerten beizuwohnen, die auf dem Programm standen.
Die Organisatoren ziehen eine überaus positive Bilanz dieser 20. Jubiläumsausgabe, sowohl was die Qualität, die Vielfalt und die Originalität der Konzerte als auch was die Publikumszahlen betrifft, denn ein guter Teil der Konzerte war ausverkauft. Mehr als 5200 Musikliebhaberinnen und -liebhaber nahmen an dieser Ausgabe teil, die vom 29. Juni bis zum 7. Juli 2024 stattfand, womit das Festival wieder an die Besucherzahlen vor Covid anknüpfen konnte. Alle Konzerte wurden auch auf RTS-Espace 2 ausgestrahlt und direkt oder zeitversetzt von den anderen SRG- Sendern sowie in zahlreichen Mitgliedsländern der Europäischen Rundfunkunion (EBU) übernommen.
Das FIMS blieb seiner Öffnung zur Welt treu und bot ein breites und reichhaltiges Programm, das tausend Jahren Musik vom Mittelalter bis zur Gegenwart, mit insbesondere zwei Uraufführungen von Werken, die vom Festival in Auftrag gegeben wurden : The World Grown Dark des italienischen Komponisten Stefano Gervanosi und Es lärmt das Licht der polnischen Komponistin Agata Zubel. Das Programm ergründete westliche und östliche Traditionen und nahm das Publikum mit in den Iran, nach Bulgarien, in die Mongolei, an das Mittelmeer und nach Kurdistan. Die Konzerte des englischen Vokalensemble Stile Antico, von Orlando Fribourg, der Genfer Gruppe Gli Angeli oder des Nederlands Kamerkoor sowie das Eröffnungskonzert des belgischen Ensembles Vox Luminis wurden vom Publikum besonders hervorgehoben.
Intensive Momente bei der 20. Ausgabe
Bei der ersten Ausgabe des Festivals 1986 eröffneten die Ensembles von Philippe Herreweghe die Veranstaltung mit der Vesper von Monteverdi - ein Höhepunkt, der in diesem Jahr mit der Aufführung desselben Werkes durch das Ensemble Vox Luminis ein bewegendes Echo fand. Die Aufmerksamkeit und der Enthusiasmus des Publikums, die Grosszügigkeit der Interpreten, das reichhaltige und zugleich gewagte Programm voller bemerkenswerter Entdeckungen sicherten dieser Ausgabe einen erfreulichen Erfolg. Dies verpflichtet das FIMS Freiburg, seine Arbeit fortzusetzen, um die Erwartungen eines Publikums, das diesem zweijährlichen Treffen sehr treu ist, möglichst zu erfüllen.
Ein Ort, um Musik in 3D zu entdecken
Der Dôme auf dem Kollegiumsplatz bot dem Publikum ein einzigartiges Klangerlebnis: dreidimensionaler Klang in einem 360°-Raum, der mit einem Soundsystem mit 32 Lautsprechern auf drei Ebenen ausgestattet war. Als echter TreIpunkt empfing der Dôme das interessierte Publikum sowohl tagsüber als auch abends und bot ein reichhaltiges Programm mit Rückblicken auf die schönsten Momente des FIMS, Konzerten und Workshops der EPFL+ ECAL Lab und der RTS zum Thema immersiver Klang.
Parallel zu den Konzerten organisierte das FIMS Freiburg zusammen mit dem Schweizer Ensemble Sollazzo ein schulisches Vermittlungsprogramm. 200 Schülerinnen und Schüler der Primarschule Cormanon in Villars-sur-Glâne nahmen daran teil und kamen in den Genuss eines Konzerts für junges Publikum, das einen Einblick in die Musik des Mittelalters bot. In Zusammenarbeit mit dem Kollegium St. Michael hat das Festival hat einen Schreibwettbewerb zur Neuerzählung der Sestina, des berühmten Madrigalzyklus von Monteverdi, der auch Teil des Programms war, ins Leben gerufen. Es setzte zudem die Tradition des Workshops für gregorianischen Gesang fort, der erneut unter der Leitung von Rolandas Muleika, Leiter des Ensembles Antiphona aus Toulouse, stattfand. Dieser Workshop ermöglichte den 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine originelle Entdeckung des gregorianischen Gesangs anhand eines Repertoires, das dem "Agnus Dei" gewidmet war. Der Workshop mit der Gestaltung des Sonntagsmesse in der Kathedrale St. Nikolaus, der Teil des 100-jährigen Jubiläum des Status als Kathedrale ist.
21. Ausgabe im Jahr 2026
Das FIMS Freiburg lädt bereits jetzt zur 21. Ausgabe vom 4. bis 12. Juli 2026 ein, mit der das 40- jährige Bestehen des Festivals gefeiert wird.
Im Jahr 2025 findet die 15. Ausgabe des Internationalen Kompositionswettbewerbs des Festivals mit einem öffentlichen Konzert im November in Partnerschaft mit der HEMU statt.
Über das FIMS Freiburg
Das 1986 gegründete Internationales Festival für Geistliche Musik Freiburg ist eines der wichtigsten musikalischen Sommerereignisse der Schweiz. Sein mutiges und anspruchsvolles Programm weckt bei jeder Ausgabe grosses internationales Interesse und ist heute das Schweizer Musikereignis mit der weltweit grössten Radioübertragung.
Das FIMS Freiburg legt auch grossen Wert auf die Förderung des aktuellen MusikschaIens, einerseits durch die Vergabe von Auftragswerken an renommierte Komponistinnen und Komponisten, andererseits durch seinen Kompositionswettbewerb.
Das FIMS Freiburg wird von RTS - Espace 2 koproduziert und insbesondere von der Loterie romande, der Agglomeration Freiburg und dem Staat Freiburg unterstützt. Für diese Ausgabe konnte es zudem auf die Unterstützung der FKB, der Groupe e, der KGV, der Groupe Dimab, des Vereins der Pfarreien der Stadt Freiburg sowie der Freunde des FIMS zählen.
Fotos zum Herunterladen
Die Bilder und Fotografien, die täglich während der 20. Ausgabe von unseren beiden Fotografen (Nicolas Brodard und Julien Chavaillaz) aufgenommen wurden, stehen zu Verfügung (frei von Rechten mit obligatorischer Erwähnung des Copyrights) in der flickr-Galerie des Festivals.
© Nicolas Brodard